Ausbau von unserem VW Crafter
Der Ausbau eines VW Crafter Kastenwagen zu einem Campervan oder wie man die Corona-Zeit auch verbringen kann.
In unserem Blog-Post, den wir bereits veröffentlicht haben, erklären wir, warum wir uns für den VW Crafter als Basisfahrzeug für unseren Camperausbau entschieden haben. Der folgende Text nimmt dich mit auf die Reise von einem einfachen Kastenwagen zum individuellen Campervan.
Es war Ende Dezember 2020, die Welt mehr oder minder im Lockdown oder zumindest im “Bleiben-Sie-zuhause”-Modus, wurde nach ca. 5 Monaten Produktionszeit endlich unser Basisfahrzeug geliefert! Erste Bilder dazu findest Du ebenfalls im oben erwähnten Blog-Post. Die Wochen und Monate vor der Auslieferung haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wo wir unseren Bus überhaupt aus-/umbauen können. Weil ja Winter und so. Und Camper-Ausbau bei Minusgraden auf dem Parkplatz vor dem Haus wäre eher schwierig gewesen. Wir haben nach (sehr!) langem Suchen (und etwas Hartnäckigkeit) zum Glück im Raum Winterthur eine Werkhalle gefunden, welches sich im Nachhinein als absoluter Glücksgriff entpuppte. Ab dem 1. Februar 2021 konnten wir in die Halle und somit unseren Ausbau beginnen.
Schon lange vor der Ankunft des Crafters bereiteten wir uns mental auf den Umbau vor, gestalteten Fahrzeug-Layouts, sahen uns unzählige Youtube-Videos zu verschiedensten handwerklichen Bereichen an und trafen Entscheidungen bezüglich der Materialien und Komponenten.
Im Februar starteten wir voller Energie: Der Boden wurde vermessen, isoliert, und wir planten und verlegten Leerrohre für die Elektrik. Auch legten wir den Grundstein für das Bett und die Möbel.
Eine der ersten großen Entscheidungen betraf die Heizung – wo und welche wir einbauen sollten. Ein komplexes Unterfangen, da dies einen dauerhaften Eingriff in den Fahrzeugboden bedeutete. Wir entschieden uns für zwei Heizsysteme, um eine Redundanz zu gewährleisten.
Nach dem Dämmen des Bodens und der Wände sowie dem Verlegen der Elektro- & Wasser-Leerrohre ging es zügig weiter mit der Verkleidung der Wände und der Schiebetüre. Aus ästhetischen Gründen haben wir uns für ein sehr dünnes Täfer entschieden (ja… Gewicht geht vor allem!), welches wir behandelt und weiss gestrichen hatten.
Auch standen Holz-Feinarbeiten auf dem Programm. Einerseits für gewisse Stellen am Fahrzeug, andererseits aber auch für Schrank-Türen. Parallel dazu haben wir uns über unser Strom-Setup Gedanken gemacht und zusammen mit einem absoluten Profi in dem Bereich die Planung und Auswahl der Komponenten verfeinert bis hin zur endgültigen Lösung. Die Grundinstallation haben wir ebenfalls durch den Profi machen lassen. Auch nach diversen Videos und Studium von diversen Anleitungen, Blogbeiträgen, Fachmagazinen, etc. war uns der Strom-Teil einfach zu heikel! Wir sprechen hier doch von einem Setup, an welchem man 230V-Geräte betreiben kann… das kann, bei fachunkundiger Handhabung, dann ziemlich schnell tödlich enden! Wir haben allerdings beim Einbau und Verlegen soweit mitgeholfen und uns sämtliches Material etc. erklären lassen, damit wir kleinere Umbauten/Anpassungen in Zukunft auch selbst vornehmen können.
Nach dem Elektro musste natürlich auch eine Sanitär-Installation beschafft und eingebaut werden. Dabei haben wir uns schlussendlich für zwei Frischwasser-Tanks (total um die 80 Liter) sowie einen Grauwasser-Tank (sämtliches Abwasser ohne Toilette) entschieden und diese mit den entsprechenden Pumpen, (Heisswasser-) Boiler sowie Lavabo (Küche) eingebaut.
Als einer der letzten Schritte stand dann die Küche an. Da musste eine entsprechende Küchenzeile gebaut, Spülbecken und Wasserhahn, Kühlschrank sowie Herdplatten (standesgemäss ein Induktionskochfeld 😎 ) gekauft und eingebaut werden. Da wir das komplette Fahrzeug gas-frei konzipiert haben, entschieden wir uns für eine Induktionsherdplatte (ja, wie man sie aus der heimischen Küche kennt).
Zum Schluss standen noch die Finishes an. Polster für die Sitzbänke zuschneiden und nähen, Laminat für den Fussboden verlegen, Blende für hinter das Spülbecken entwerfen und einbauen, und und und.
Nach rund 9 Monaten Bauzeit, im September 2021, war er dann fertig! Unser Campervan! Mehr oder weniger komplett in Eigenregie umgesetzt. Und das von zwei Bürogummis ohne grosses handwerkliches Geschick oder Erfahrung. Wir waren, nein sind, stolz auf was wir geschaffen haben!
Unten noch ein paar Impressionen vom Ausbau. Cool war es. Auch wenn wir mittlerweile gewisse Dinge anders gemacht hätten! 😅