Was bisher geschah… Teil 2

Wie bereits erwähnt, verlief die eigentliche Verschiffung - oder besser gesagt, Emi im Hafen abzuliefern - viel einfacher als erwartet. Der einzige Wermutstropfen war, dass wir online feststellen mussten, dass das Frachtschiff, das unser Fahrzeug über den grossen Teich bringen sollte, leider etwas Verspätung hatte. Ursprünglich war geplant, dass das Schiff am 08.04. den Hamburger Hafen verlässt und am 22.04. in Halifax eintrifft. Nach den aktualisierten Angaben der Reederei schien sich der Auslauftermin jedoch bis zum 11.04. zu verzögern. Das war insofern etwas blöd, da wir eigentlich geplant hatten, bis zum Auslaufen des Schiffes in Europa zu bleiben, um bei Problemen zeitlich und räumlich besser reagieren zu können. So hatten wir einen Tag in Hamburg plus 3 Tage in London geplant, den Weiterflug nach Kanada dann für den 08.04. Jänu, konnte man nicht ändern. Nur hoffen, dass die Kontrollen der Reederei im Fahrzeug keine Beanstandungen ergeben. Ansonsten wäre unser Campervan einfach im Hafen von Hamburg stehen gelassen worden. Und es hätte empfindliche Hafenstandgebühren gekostet.

Nach einem gemütlichen Abend mit einem Bekannten in Hamburg ging es weiter nach London. Obwohl Nina und ich nicht zum ersten Mal in London waren, wollten wir uns nochmals die volle Touristen-Dröhnung geben. Alle Sehenswürdigkeiten besichtigen, eine Bootsfahrt auf der Themse, eine Hop-on-Hop-off-Bustour. Auch wenn wir vieles schon kannten, war es wieder spannend und unterhaltsam. Wir besuchten auch das neue Michael Jackson Musical (MJ). Fantastisches Stück! Und für Leute, die seine Musik mögen, ein Muss!

Am Montag freuten wir uns dann auf einen relativ kurzen Interkontinentalflug. Rund 7 Stunden hätte dieser dauern sollen. Doch kaum auf der Startbahn war dann auch schon wieder Schluss. Das Flugzeug rollte wieder auf einen Tarmac und blieb stehen. 5 Minuten. 10 Minuten. 20 Minuten. Durchsage des Cockpits, ob ein Arzt an Bord sei. Offenbar ging es einem Passagier nicht gut. 30 Minuten nach dem Verlassen der Piste kam die Durchsage, dass man zurück ans Gate müsse, da der Passagier nicht mitfliegen könne. Weitere 10 Minuten später ging’s in Richtung Gate. Das würde mühsam werden. Gepäckstücke ohne Passagiere fliegen bekanntlich nicht mit. Voller Flieger, voller Gepäckraum. Und Auftanken müsse man auch nochmals. Zurück am Gate wieder warten. Nach weiteren 30 Minuten hatte man das Gepäck gefunden und getankt. Es ging wieder los, erneut in Richtung Piste. Und diesmal klappte es auch mit allen restlichen Passagieren. Der Flug selbst verlief dann ohne grosse Zwischenfälle. Noch 45 Minuten bis zur Landung … hätten es sein sollen. Kreisen über dem Grossraum Montreal. Weiteres Kreisen. 20 Minuten später kam die Durchsage aus dem Cockpit, dass man die angepeilte Landebahn nicht verwenden kann, weil dort Bauarbeiten stattfinden. Wir mussten auf die gegenüberliegende Bahn ausweichen. Das hiess, wir mussten noch einen größeren Kreis fliegen und noch einmal kreisen. Zum Glück war der Himmel wolkenlos. So konnten wir das Umland von Montreal aus der Vogelperspektive geniessen. In der Zwischenzeit wurde weiterhin gekreist. Und nach weiteren gefühlten 30 Minuten schien man doch endlich die Landeerlaubnis erhalten zu haben. Zumindest ging es in den Sinkflug. Und schlussendlich nach 10–11 Stunden Flug (anstatt 7!!) landeten wir sicher in der Hauptstadt der Provinz Québec.

Für Montreal hatten wir nur rund einen Tag, da wir danach den Zug in Richtung Halifax gebucht hatten. Allerdings kann man getrost sagen, dass man nicht wirklich mehr Zeit in dieser Stadt verbringen muss. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen. Zudem beginnt die Saison erst ca. Mitte Mai und vieles hatte noch geschlossen. Sogar der Hop-On-Hop-off-Bus war noch nicht in Betrieb. Dienstagabend checkten wir im Hauptbahnhof von Montreal für unsere 22-Stunden-Reise im „The Ocean“ von Montreal nach Halifax ein. Wir hatten ein Zweier-Abteil mit eigenem Bad (Toilette und Dusche) gebucht. Geschlafen wurde in herunterklappbaren Betten. Ausserdem waren ein 3-Gänge-Abendessen, Frühstück sowie Mittagessen am folgenden Tag inklusive. Das war ein cooles Erlebnis. Reisen einmal anders. Natürlich hätte man von Montreal nach Halifax auch fliegen können. Aber das macht ja jeder. Nach dann doch eher 24 Stunden erreichten wir unseren Zielort. Hier wird dann in ein paar Tagen auch unser Campervan ankommen.

In Halifax haben wir am Flughafen zuerst unser Mietauto für die nächsten paar Tage abgeholt und sind dann in den Südwesten von Nova Scotia gefahren, um unser Airbnb zu erreichen. Für die kommenden sechs Nächte hatten wir uns da eine Unterkunft gebucht. Direkt an der Küste und mit Whirlpool. Die richtige Art, um sich von den letzten, doch ziemlich stressigen Wochen zu erholen und endlich mal runterzufahren.

Als Nächstes steht die Erkundung von Nova Scotia inklusive Prince Edward Island auf dem Programm. Und dann ist es endlich so weit: Am 24.04. kommt unser Bus an!

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Off-season aka „ab dem 15. Mai“

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Was bisher geschah… Teil 1