Roy’s Peak – Der bisher anstrengendste Tag in NZ

 
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Die Wanderung zum Roy’s Peak hatte ich mir, sozusagen als Probelauf für das Tongariro Alpine Crossing, fest vorgenommen. Am Tag zuvor hatte ich ziemlichen Bammel, nicht nur, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die Knapp 1200 Höhenmeter, verteilt auf eine Strecke von rund 16 Kilometer schaffen würde, sondern auch, weil wir unser Hotel in Queenstown gebucht hatten und dies bedeutete eine Fahrt von rund 45 Minuten vor und nach der Wanderung.

Ich liess mich dann aber von Tobi überzeugen, der, wenn er sich etwas vorgenommen hat, zum Teil noch den stureren Kopf hat als ich (vor allem wenn es darum geht mich von etwas zu überzeugen).

Am Morgen der Wanderung sah das Wetter gut aus. Leicht bedeckt und doch genug warm, das perfekte Wanderwetter. Wir fuhren also zum Trailhead und machten uns, nicht ohne einen kurzen zweifelhaften Blick den Berg hinauf, motiviert auf den Weg. Wir waren genug früh unterwegs um bewusst zu wandern und gemächlich die Steigung in Angriff zu nehmen und kamen gut voran. Nach der ersten Viertelstunde fing ich an zu zweifeln, kam da auch irgendwann noch ein gerades Stück oder sollte es für die nächstens 2 – 3 Stunden so weitergehen?

Weitere 30 Minuten später war ich das erste Mal am Punkt umzudrehen. Es ging so dermassen steil den Berg hinauf, ich konnte einfach nicht mehr. Doch Tobi motivierte mich, weiter zu gehen, wenigstens bis um die nächste Kurve. Also ging ich weiter und kämpfte mich den Berg hoch.

Die Aussicht war wahnsinnig schön, und der Parkplatz wurde immer kleiner, was mich motivierte, doch der Blick den Berg hoch war ernüchternd. Wir waren bereits so weit gekommen, der Parkplatz war schon kaum mehr zu erkennen, doch auch der Gipfel schien noch so weit weg.

Wir gingen weiter und weiter immer steiler den Berg hoch, es nahm kein Ende. In den nächsten 1,5 Stunden war ich noch mindestens 5 Mal bereit aufzugeben und umzudrehen, doch Tobi gab nicht auf und überzeugte mich, weiterzugehen.

Nach rund zwei Stunden war unser Ziel greifbar nahe. Eine junge Frau, die uns entgegen kam, meinte, es sei noch viel weniger weit als wir jetzt denken, wir sollen unbedingt weitergehen. Also taten wir dies, das letzte Stück war für mich das Schwerste, wäre es nicht das Letzte gewesen, ich wäre umgekehrt.

Und da waren wir nun, oben auf dem Roy’s Peak. Die Aussicht war atemberaubend. Einfach wunderschön und wir hatten es geschafft! Zufrieden setzten wir uns ein wenig hin, genossen die Aussicht und machten das obligatorische Foto vom Gipfel. Nach etwa einer halben Stunde Erholungszeit machten wir uns an den Abstieg.

Roy's Peak Track, Wanaka, Neuseeland

Und der Abstieg hatte es nochmals in sich. Unsere Knie schmerzten schon nach den ersten 500 Metern und so sollte es nun die nächsten 2 Stunden weitergehen. Wir wussten ja bereits was uns erwartete.

Nach 5.5 Stunden Wanderzeit waren wir dreckig und verschwitzt zurück auf dem Parkplatz und freuten uns, dass wir es geschafft hatten. Der Probelauf fürs Tongariro Alpine Crossing war geglückt. Es war anstrengend aber nachdem es nun vorbei war, hatte es sich gelohnt.

Die Wanderung an sich ist nicht wirklich schön, der Pfad ist zwar leicht zu begehen, aber er ist staubig, langweilig und zum Teil sehr steil. Die Aussicht hingegen war der absolute Wahnsinn und das Erfolgserlebnis war riesig.

 
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