Cape Reinga – müsste da nicht irgendwo ein Leuchtturm sein?

 
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Nach unserem überraschend gelungenen Ausflug in die Bay of Islands kam der Tag, für den wir diese lange Fahrt in die Northlands von Neuseeland auf uns genommen haben, ganze zwei Tage mit langen Fahrten in den Norden und drei Tage wieder runter. Da war er, der Tag an dem wir das Cape Reinga sehen würden, die Giant Te Paki Sand Dunes und den 90 Mile Beach!

Als wir aufstanden, befürchteten wir schon das Schlimmste. Es regnete in Strömen und versprach nicht, irgendwann aufzuhören. Der von unserem netten Gastgeber Bill angekündigte Sturm war also da und wir waren mittendrin. Dennoch wollten wir die Hoffnung noch nicht aufgeben, wir fuhren ja in den Norden, der Sturm zog in den Süden, vielleicht war es beim Cape Reinga ja bereits wieder schönes Wetter?

Wir packten also schnell zusammen und machten uns auf, auf die lange Fahrt in Richtung Norden. Nach knapp zweieinhalb Stunden Weg, war unsere Hoffnung schon ziemlich geschrumpft als wir bei den Giant Te Paki Sand Dunes ankamen. Es lag ein dichter Nebel über dem Land, der Wind wehte uns beinahe von den Füssen und der Regen hatte nur wenig nachgelassen, wir machten schnell ein paar wenige Fotos und fuhren dennoch weiter in den Norden. Wir hatten es fast geschafft und waren schon so nah dran. Aufgeben wollten wir noch nicht. Oben angekommen konnten wir kaum einen Meter weit sehen. Wäre es nicht angeschrieben gewesen, hätten wir nicht gewusst, wo sich der Leuchtturm genau befindet. Wir hatten also die Wahl: in den Nebel hinein gehen und hoffen doch noch etwas zu sehen, umzukehren, oder abzuwarten, ob es ein wenig später noch etwas besser würde. Wir entschieden uns fürs abwarten, kramten unseren Laptop, die Festplatte, die mit eigens für solche Momente mit Filmen und Serien gefüllt ist und einige Snacks hervor und machten es uns in unserem Auto gemütlich. Knapp anderthalb Stunden später, der Nebel hatte noch zugenommen, gaben wir resigniert auf und machten uns auf den Rückweg. Schade, eine Woche unserer wertvollen Zeit geopfert und kaum etwas dafür bekommen.

Frustriert, völlig durchnässt und durchgefroren, checkten wir in unser Hotelzimmer ein. Ich hatte mir auf dem Weg zurück bereits Gedanken gemacht, ob wir möglicherweise am Ende unserer zwei Monate in Neuseeland nochmals hier hochfahren könnten, doch es war so ein weiter Weg! Ich schnappte mir also unsere Planung und die Karte und brütete zirka zwei Stunden darüber, ob es irgendeinen Weg gibt, nicht nochmals die ganzen Northlands durchqueren zu müssen. Und siehe da: nach endlosen Diskussionen, einigen Mails an Hotels und Umbuchungen hatten wir einen neuen Plan! Wir hatten uns die Möglichkeit verschafft, am nächsten Morgen nochmals zum Cape zu fahren und dem schlechten Wetter auszuweichen.

Am Folgetag standen wir also voller Motivation auf. Pukenui, der Ort in dem unser Hotel für diese Nacht war, war nur etwa eine Stunde entfernt und wir wollten zu den ersten gehören, die beim Leuchtturm waren. Der Weg war immer noch etwas regnerisch und neblig aber es war schon viel besser als am Tag zuvor. Um ca. 09.30 Uhr kamen wir beim Leuchtturm an und in dem Moment, in dem wir auf den fast noch leeren Parkplatz fuhren, kam die Sonne raus. Es war zwar noch immer ziemlich windig, aber das kam uns gerade recht, denn sobald die Sonne hier in Neuseeland rauskommt wird es warm, sehr warm. Wir machten uns auf den kurzen, sehr schönen Spaziergang in Richtung Leuchtturm und hatten das perfekte Wetter und eine wahnsinns Aussicht auf das Cape.

Auf dem Rückweg in Richtung Kaitaia, wo wir unsere nächste Übernachtung gebucht hatten, hielten wir noch zwei Mal am 90 Mile Beach an. Das Wetter war wieder schlechter geworden und der Wind sehr stark, was zu sehr rauem Wellengang führte. Der eigentlich sehr breite Strand war komplett überflutet und wir konnten nur von den Sanddünen aus beobachten und Fotografieren. Beeindruckend waren die Stopps aber dennoch, das Raue und Wilde der Natur fand ich sehr schön anzusehen.

Glücklich und zufrieden fuhren wir zurück zu unserem Hotel, wo wir den Abend gemütlich, mit einigem Administrativem ausklingen liessen.

 
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