Waitomo & Ruakuri Caves
Auf unserem Weg von Rotorua nach Hamilton steuerten wir die Waitomo Caves an. Das Höhlensystem besteht aus drei verschieden Kalkstein-Höhlen im westlichen Teil von Neuseelands Nordinsel. Wir hatten im Vorfeld ein Package gebucht, um die beiden Höhlen Ruakuri Cave sowie die Waitomo Cave näher anzuschauen. Denn, der kluge spart eben Geld, wenn er Packages bucht. Und dies dabei nicht zu knapp. Natürlich hatte das ausgewählte Ziel einen Sinn: Glühwürmchen! In beiden Höhlen sollte man diese sehen können. Und wer einmal die Möglichkeit hat, Glühwürmchen zu sichten, der sollte das unbedingt machen. Mehr dazu im folgenden Bericht.
Begonnen haben wir das Package mit der Ruakuri Cave, auch Höhle der Hunde genannt. Hunde gibt es da keine mehr, allerdings sollen ganz früher mal welche darin gelebt haben. Sagt man. Rein ging es in einer Gruppe von 12 Personen sowie einer Führerin. Wir stiegen also herab, einen gewundenen Schacht hinunter bis wir schließlich, rund 55 Meter unter der Erde auf dem Höhlenboden ankamen. Über einen Tunnel gelangten wir zur eigentlichen Höhle, welche sich nicht groß von anderen Tropfsteinhöhlen mit Stalaktiten und Stalagmiten unterschied. Interessante Erklärungen seitens der Führerin sowie die Sichtung der ersten Glühwürmchen, also eigentlich sind das ja Glühwürmer, bei welchen nur deren Po leuchtet, machten das Ganze spannend. Wir wanderten rund zwei Stunden in diesem Höhlensystem umher und sahen unzählige, herrlich geformte Tropfsteine, unterirdische Bäche sowie Glühwürmer.
Anschließend hatten wir rund eine Stunde bis die nächste Tour in die eigentliche Waitomo Cave startete. Beim Parkplatz, resp. beim Einchecken schwante uns allerdings bereits nichts Gutes. Es standen dutzende Cars da, welche Touristen aus Fernost zu dieser Höhle karrten. Und dementsprechend ging es dann auch beim Eingang zu und her. Wir kriegten eine SMS, dass sich unsere Tour leider verspäten würde. Beim Nachfragen am Schalter, wie lange wir denn warten müssten, respektive wie lange die Verzögerung dauern würde, meinte man, dass es rund 30 Minuten später als geplant losgehen sollte. Nun, wir hatten Zeit und ob wir nun 30 Minuten früher oder später loskonnten, spielte keine große Rolle. Trotzdem fanden wir es etwas komisch, da ja Touren eigentlich immer nach dem gleichen Muster ablaufen und von daher eigentlich gut planbar sein sollten. Als wir uns dann setzten, man bat uns zu warten bis unsere Tour aufgerufen wurde, merkten wir ziemlich schnell, wie die Verzögerungen zu Stande kamen. Gewisse Gruppen der Touristen aus den genannten Bussen wurden «dazwischengeschoben». Irgendwie ärgerlich. Aber offenbar war deren Zeitplan gedrängter als unserer.
Dann ging es, nach knappen dreißig Minuten, los in Richtung der Höhle. Wir wurden gebeten, also es war eher eine Aufforderung als eine Bitte, doch nicht die fragilen Wände der Höhle anzufassen, da die Tropfsteine sonst kaputt gingen. Irgendwie logisch oder? Und irgendwie auch bekannt. Und irgendwie muss man ja auch nicht immer alles anfassen. Schauen tut man mit den Augen, hieß es damals immer so schön. Ebenso wurde darauf hingewiesen, dass in der Höhle keine Fotos gemacht werden dürfen und man sich eher leise unterhalten solle.
Wir wurden in die Höhle geführt und hörten noch einmal etwa dasselbe, wie wir schon in der ersten Höhle gehört hatten. Irgendwie schade, allerdings auch begreiflich, da es Touristen, welche es eilig haben und daher nur die Hauptattraktion sehen können/wollen, noch nicht gehört haben. Die Führung durch das Höhlensystem hätte man sich sparen können, da eh alle Touristen nur wegen einem einzigen bestimmten Grund in diese Waitomo Cave kommen. Sie wollen in der grossen Höhle weiter unten die Glühwürmchen sehen. Und nichts anderes. Und das merkte man dann eben auch am Verhalten. Die Hände wurden dann halt doch zum Sehen verwendet. Und auch die müden Füsse der armen Touristen aus den obgenannten Bussen mussten zur Erholung der Sohlen an die Wände gelehnt werden. Und natürlich musste man über 20 Meter hinweg mit Teilnehmern aus einer anderen Gruppe kommunizieren. Aber eben, diese hier erwähnten Touristen gibt es halt leider überall.
Endlich ging es dann runter zum Bootseinstieg. Die Boote, oder bessere Nussschalen wurden durch Angestellte an Seilen durch die Höhle gezogen. Man konnte die Glühwürmer schon beim Einstieg sehen. Das Bild, welches sich einem aber bot, als wir in die Haupthöhle des Flusses kamen, war schlicht und einfach nur atemberaubend. Tausende von diesen bläulich leuchtenden Punkten säumten sich an der Decke und an den Wänden. Als würde man mit dem Boot unter einem Sternenhimmel gleiten. In dieser Höhle war es so stockdunkel, dass das einzige Licht von diesen Würmern ausging. Und für einmal waren dann doch sämtliche Touristen ganz still. Niemand flüsterte auch nur etwas. Man konnte auch irgendwie gar nicht. Die kleinen Viecher zogen alle in ihren Bann und schienen den einen oder anderen auf dem Boot zu verzaubern.
Nach zwei Runden in der Glühwurm-Höhle, leider zu kurzen, ging es Richtung Landesteg am Ausgang der Höhle.
Die Ruakuri Cave war sehr schön und die Waitomo Cave der Oberknaller. Auch wenn es bei der Waitomo Cave ein krasser Massentourismus ist und buchstäblich Wagenladungen von Touristen da durchgeschleust werden, es ist ein Must-Do. Unbedingt. Zumindest wenn man vorher an so einem Ort noch keine Glühwürmer gesehen hat.