Hong Kong – Planlos im Grossstadtdschungel
Letztes Jahr, im März, hatten wir nach einem anstrengenden, kalten Halbjahr, das Bedürfnis nach Wärme und entschieden uns relativ spontan und ziemlich planlos nach Hong Kong zu fliegen. Vor lauter Arbeit vor unserer Reise kamen wir gerade so dazu, die Flüge und das Hotel, welches eine Empfehlung von einem guten Freund war, zu buchen. Für Recherche hatten wir keine Zeit und Energie. Wir dachten uns: Es heisst doch immer, plane nicht zu sehr, dann erlebst Du schöne Überraschungen, also taten wir dies. Wir planten nicht. Und so nahm das Chaos seinen Lauf.
Der Flug war wie erwartet lange, aber wir schafften es, ein nicht allzu teures Upgrade in die Business Class zu bekommen und so war es ein recht angenehmer Flug. Wir landeten gegen Abend in Hong Kong und machten uns direkt auf den Weg ins Hotel. Dort bestellten wir uns den Roomservice und schliefen dann erschöpft ein. Vierzehn Stunden später erwachten wir das erste Mal. Der Jetlag hatte uns voll erwischt und wir waren vollkommen erschöpft.
An diesem Tag unternahmen wir nicht mehr viel. Wir schlenderten ein wenig durch die Gegend um unser Hotel, gingen Abendessen und schliefen dann nochmals 12 Stunden. So hatten wir also bereits einen ganzen Tag verloren und mussten uns am nächsten Morgen zuerst mal einen Plan zurechtlegen, was wir tun wollten.
Wir entschieden uns also für den «The Peak» und machten uns auf den Weg. Dort angekommen traf uns fast der Schlag. Vor dem Eingang zum Peak Tram war eine riesen Schlange. Tafeln signalisierten wie lange die erwartete Wartezeit war und diese war am Ende der Schlange 3 Stunden! Wir waren enttäuscht und dachten uns gut, das wollen wir jetzt nicht unbedingt, unternehmen wir etwas Anderes und machen den Peak ein andermal.
Wir entschieden uns für den Big Buddha und recherchierten erstmal auf unserem Handy wie man dahin kommt und was es zu beachten gibt. Viele der Bewertungen im Internet wiesen darauf hin, dass man auf keinen Fall diesen Ausflug an einem Wochenende machen sollte, da die Einheimischen an den Wochenenden gerne die Sehenswürdigkeiten besuchten. Und da dämmerte es uns! Es war Samstag! Deshalb die riesen Schlangen von wartenden! Gut, also der Big Buddha fiel dann als Option auch weg. Da der Tag nun vor lauter Recherche und hin und her fahren schon recht fortgeschritten war schauten wir uns die Gegend um die Station des Peak Trams an und gingen dann zurück zum Hotel um etwas zu Essen und einen ruhigen Abend in der Bar zu verbringen.
Zwei Tage hatten wir also bereits verloren und wir waren enttäuscht und genervt. Wir hatten uns noch nichts wirklich ansehen können und waren noch immer ziemlich erschöpft durch den Jetlag. Wir entschieden uns, denn nächsten Tag vor allem am Hotel Pool zu verbringen um endlich diese Erschöpfung los zu werden und uns damit zu beschäftigen, wie wir unsere restlichen Tage in Hong Kong optimal nutzen können.
Von da an ging es Bergauf. Wir waren entspannt, wie wir es normalerweise, wenn wir im Vorfeld gut recherchiert hatten, waren und der Jetlag legte sich endlich.
An unserem vierten Tag in Hong Kong, nahmen wir wieder den Peak in Angriff. Auch dieses Mal mussten wir ein wenig warten jedoch nur etwa eine halbe Stunde. Es hatte viele Leute auf der Aussichtsplattform aber der Ausflug lohnte sich sehr. Die Aussicht auf den Hafen von Hong Kong ist atemberaubend.
Tag 5 war der Erkundung verschiedener Stadtviertel und des Hafens gewidmet, was uns einen schönen Eindruck der Gegend gab und wieder etwas entspannter war.
Am Sechsten Tag wollten wir mal etwas aus der Stadt raus und fuhren ins Chi Lin Nonnenkloster. Die Fahrt mit einem Doppeldecker Bus führte uns durch äussere Stadtteile und gab uns nochmals einen schönen Eindruck davon, wie die Menschen in Hong Kong leben. Das Kloster selbst war wunderbar. Obwohl es noch immer in der Stadt liegt überkommt einen ein Gefühl der Ruhe, sobald man durch die Gärten schlendert. Die Geräusche werden plötzlich leiser und die Luft erscheint einem frischer.
An unserem siebten und letzten Tag fuhren wir zum Big Buddha. Wir wollten mit der Gondel hochfahren und mussten dazu fast 1.5 Stunden anstehen, doch dies hat sich sehr gelohnt. Die Aussicht aus der Gondel und die Fahrt im Allgemeinen sind ein Erlebnis und wirklich eindrücklich. Der Buddha selbst und der Platz darum herum sind ebenfalls sehr schön und sehenswert.
So konnten wir unsere, anfänglich etwas Chaotische Reise, nach Hong Kong doch noch sehr geniessen und können diese Stadt als Reiseziel wärmstens empfehlen. Gelernt haben wir für uns daraus, dass Reisen ohne irgendeinen Plan nicht unser Ding ist. Wir wissen gerne vorher was wir alles für Möglichkeiten haben und entscheiden dann vor Ort was wir genau unternehmen möchten und was nicht. So bleiben wir, trotz Recherche, auch immer offen, neues zu entdecken und uns überraschen zu lassen.
Schaut auch gerne unser Hong Kong Timelapse. Tobis erster Versuch unsere Erlebnisse auf Video festzuhalten.