K’gari (Fraser Island) - unser Ausflug

 
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Ausflug nach K’gari (Fraser Island)

Wenn man in Australien in der Verwaltung Queensland ist, dann ist ein Ausflug nach K’gari (Fraser Island) fast Pflicht. Es ist die, mit gut 1800 Quadratkilometer, grösste Sandinsel der Welt. Damit ist sie flächenmäßig etwas grösser als der Kanton Zürich.

Da die Insel wie erwähnt komplett aus Sand besteht, und daher sämtliche Transportmittel auf diesem Untergrund fahren müssen – es gibt keine, oder praktisch keine befestigten Strassen – muss man auch für kürzere Strecken mehr Zeit als gewöhnlich einplanen. Dies ist auch der Grund, wieso man auf der Tour 1- bis sogar 3-Tagestouren buchen kann, da gewisse Sehenswürdigkeiten im rund 124 Kilometer entfernten Norden liegen und in einem Tag kaum zu bewältigen wären ohne den ganzen Tag im Auto zu sitzen.

Wir buchten eine 1-Tages-Tour, welche die wichtigsten Ausflugsziele der Insel beinhaltete. Um 8 Uhr früh ging es los. Dabei waren wir glücklicherweise das letzte Hotel der Pick-Up-Route des Tour-Busses, mussten also nicht noch lange in Rainbow Beach herumkurven um sämtliche Tour-Teilnehmer aufzulesen.

Die Fahrt im riesigen Tour-Bus, also eigentliche eher Tour-Lastwagen, ging von Rainbow Beach aus zum äussersten Zipfel der Inskip-Halbinsel, nördlich von Rainbow Beach. Die letzten 50 Meter bis zur Fähre, welche uns nach K’gari (Fraser Island) bringen sollte, war tiefer Sand worauf der Tourguide aka Lastwagenfahrer gleich mal seine Skills resp. seine 4x4-Fahrkenntnisse unter Beweis stellte, ganz zur Unterhaltung von uns Gästen. Zum Glück gilt auch in Australien in jedem Fahrzeug eine Sicherheitsgurten-Pflicht, ansonsten wären wir wohl alle an der Decke des Busses geklebt.

Die Überfahrt dauerte kaum 10 Minuten, bot aber einerseits einen phantastischen Blick zurück auf die Inskip-Halbinsel woher wir soeben gekommen sind, und andererseits eine erwartungsvolle Sicht auf die Südküste von K’gari (Fraser Island). Angekommen auf der Insel ging es dann alles zuerst ostwärts am Strand entlang und anschließend rund 45 Minuten nach Norden nach Eurong, ins einzige Dörfchen auf der Insel. Da gab es zuerst einmal so etwas wie ein Frühstück. Ein paar trockene Muffins, Kaffee oder Saft.

Lake McKenzie, Central Station und Maheno Ship-Wreck

Gestärkt und voller Vorfreude ging es anschließend ins Landesinnere der Insel in Richtung Lake McKenzie, welcher unser eigentlicher erster Sightseeing-Stopp sein sollte. Die Strassen, wenn man diese dann als solches bezeichnen konnte, wurden immer abenteuerlicher, enger und für Leute mit einem empfindlichen Magen wohl zur Tortur. Wir wurden von einer Seite auf die andere geschleudert, mal aus den Sitzen gehoben um anschließend wieder auf diese zurückgedrückt zu werden. Eine, zumindest für mich, sehr spaßige Angelegenheit. Für Leute mit Bandscheiben-Problemen wäre dies wohl der Albtraum gewesen. Auf der Fahrt erzählte uns der Fahrer aka Tour-Guide allerlei Wissenswertes und Interessantes über die Insel, deren Flora und Fauna, alles mit einem gewissen Humor versehen. Insgesamt sehr informativ und unterhaltsam.

Am Lake McKenzie hatten wir eine gute Stunde Zeit um zu verweilen, zu baden, Fotos zu machen oder einfach zu sein. Dieser See hat einen Umfang von rund 5 Kilometern, ist also eher klein, verglichen zur Fläche der Insel selbst. Er ist von Grundwasser gespiesen, ist also ein Süsswasser-See mit einem sehr niedrigen ph-Wert, was man anschliessend auf der Haut merkt. Als hätte man in einem See voll Weichspüler gebadet. Unglaublich klar und blau und gesäumt mit weissem Sand, ist der See ein Ausflug definitiv wert.

Anschließend ging es per Tour-Lastwagen zur Central Station. Diese liegt nicht, wie vielleicht vermutet, in der Mitte der Insel, auch verkehren da keine U-Bahnen oder Züge, sondern die Station war früher, als man auf der Insel noch Holz abgebaut hatte, das Handelszentrum mit Geschäften und Hütten für die damaligen Holzarbeiter. Von dieser Station ist zwar nicht mehr wirklich was übrig, da und dort stehen noch ein paar verlotterte Hütten herum, aber die Umgebung ist sehr nett. Wir gingen auf einen kleinen Spaziergang, auf welchem uns der Guide viele Informationen zu den verschiedenen Bäumen, Palmen und Farn-Pflanzen in der Region gab. Der Spaziergang führte uns entlang eines Flüsschens, welches man, auch wenn man unmittelbar daneben steht, kaum bemerkt. Der Grund dafür ist, dass das komplette Flussbett ausschließlich aus Sand ohne Steine oder Kiesel besteht, und man daher das Wasser nicht fließen hört. Sehr speziell und wieder so eine Laune der Natur, welche einem wie ein Kind staunen lässt.

Für unser Mittagessen ging es zurück nach Eurong, wo uns ein reichhaltiges Buffet erwartete. Klassisches «Touristen-Tour-Bus-Buffet», reichhaltig aber halt dem Budget entsprechend. Doch wir waren ja eh nicht wegen dem Essen auf der Insel, sondern um uns die Insel und ihre Schönheiten anzusehen.

Nach dem Mittagessen ging es weiter zum rund 10 Kilometer entfernten Maheno Schiffs-Wrack. Ein Schiff, welches vor Jahrzehnten auf der Insel nach einem fürchterlichen Sturm gestrandet und dann aufgegeben wurde. Eigentlich ist es nur ein Stück Metall, welches am Strand rumliegt. Allerdings ist es mittlerweile zur Hälfte im Sand versunken und wird vom Meer umspült, was ein cooles Fotomotiv abgibt. Leider machten uns auch hier die vielen Touristen zu schaffen, da man das Wrack kaum ohne Personen fotografieren konnte. Jeder musste noch etwas näher an (zum Teil sogar auf) das Schiff ran.

Anschließend fuhren wir noch etwas weiter nördlich um uns farbige Felsen, ja ein paar Felsen gibt es auf der Insel dann doch noch, anzusehen. Diese waren aber, im Vergleich zu anderen Formationen welche wir woanders schon gesehen hatten, eher unspektakulär und unserer Meinung nach nicht besonders sehenswert.

Und schon ging es zur letzten Station unseres Ausfluges. Dem Eli Creek. Ein Fluss welcher irgendwo im Innern der Insel entspringt und stündlich rund 4 Millionen Liter Wasser ins Meer führt. Sehr beeindruckend, denn dieses Wasser ist Trinkwasser, welches man ungefiltert aus dem Fluss trinken kann. Was wir dann aber doch nicht gemacht haben. Aber man kann den Fluss etwas entlanglaufen, und sich dann entweder in Richtung Meer treiben lassen und einfach durch den Fluss zurückwaten. Auch hier ist das Wasser so klar, dass man den Eindruck erhält, das Wasser gar nicht zu sehen.

Dies war es dann auch bereits wieder mit dem Ausflug. Es ging dann rund 90 Minuten am Strand zurück in Richtung Fähre welche uns wieder aufs australische Festland brachte.
Ein schöner und grundsätzlich gelungener Ausflug nach K’gari (Fraser Island) lag hinter uns. Einziger Wermutstropfen war, dass wir viel Zeit des Tages, routen- und strassenbedingt, im Bus verbracht haben. Dies lässt sich aber bei einer solch großen Insel ohne befestigte Strassen kaum vermeiden. Ausser natürlich man ist im Besitz eines privaten Hubschraubers. Ansonsten war der Ausflug gelungen und wir haben viele Eindrücke mitnehmen können.

 
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Neuseeland - Woche 2